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Naturerlebnis Schermbeck

Die Gemeinde Schermbeck ist Bestandteil des Naturparks Hohe Mark. Dieser Naturpark umfasst ein Gebiet, das sich nördlich des Ruhrgebietes auf beiden Seiten der unteren Lippe vom Niederrheinischen Tiefland bis in die Westfälische Bucht hineinzieht. Mit einer Fläche von aktuell 1977,81 Quadratkilometern ist er der viertgrößte Naturpark in Nordrhein-Westfalen.

Hier gehts zum Naturpark.

Naturlandschaften – Artenreichtum im Dämmerwald

Würde es den Dämmerwald nicht schon mitten im Naturpark Hohe Mark geben, hätte er erfunden werden müssen. In einem Märchen oder Fantasy-Roman. Wir haben ihn in echt. Und schon der wunderbare Name sollte Sie hierhin locken. Waren Sie einmal da, holt die Erinnerung an verschlungene Wege, hohe Buchen und versteckte Bachlaufe Sie sicherlich hierher zurück.

Sein Name geht auf den Ortsteil Damm zurück, nicht etwa auf das Zwielicht, das sich nur im einen oder anderen Hag breitmacht. Oft fällt im luftigen Laubwald Licht bis auf den Waldboden. An anderer Stelle wächst dichtes Farnkraut unter den Bäumen. Die breiten Wege lassen einen sonnigen Spaziergang zu. Wer sich still und ruhig verhält, kann die vielen Bewohner des Waldes antreffen: das Rotwild. Und man wird obendrein mit dem Liedgut der vielen Singvögel verwöhnt. Aber auch Raubvögel wie Bussarde und seltener der Rote Milan sind zu beobachten. Näher heran kommt man an Eidechsen, die sich auf Steinen sonnen. Sogar Kreuzottern kann man im artenreichen Dämmerwald begegnen. Ausgeschilderte Wanderwege führen von den Wanderparkplätzen am Waldrand durch das große Waldgebiet. Gastwirtschaften am Waldrand sorgen für eine Stärkung zwischendurch.

Eiszeitspuren in der Üfter Mark

Vor 400.000 Jahren haben sich Gletscher darum gekümmert, dass heute eine große abwechslungsreiche Wald- und Heidefläche auf sandigen Hügeln im Südwesten der Gemeinde zum Naturerlebnisgebiet ausgebaut werden kann.

Der Ursprung der Üfter Mark reicht weit zurück. Engagierte Forstleute und Naturschützer sind heute dafür verantwortlich, dass diese außergewöhnliche Landschaft Tieren und Pflanzen Heimat bietet. Moorige Tümpel sind der ideale Balzplatz für Moorfrösche, und sandige Flächen sind Tummelplätze für Insekten. Abends segeln hier verschiedene Fledermausarten auf der Jagd nach Insekten zwischen den Bäumen hindurch. Und Hirsche können zeitweise und verstärkt in der Brunft beobachtet werden. In der Üfter Mark wartet alle paar hundert Meter ein neuer Baumbestand auf Wanderer und Radfahrer. Erst sind es turmhohe Kiefern, dann wieder bizarre Eichengreise, die hier schon andere Zeiten gesehen haben. Noch vor 200 Jahren standen nur wenige Bäume in der Üfter Mark. Um den Bedarf der Zechen im Ruhrgebiet an Kiefernholz zu decken, wurde aufgeforstet. Und die prächtigen Nadelhölzer, die damals gepflanzt wurden, spenden Wildbeobachtern noch heute Schatten und harzigen Duft. Der barrierefreie Rundweg, der Beobachtungsplatz am Rande der ehemaligen Sandgrube, Hirschbeobachtungsposten und Ameisenpfad sind nur einige der Attraktionen für große und kleine Besucher.

Offene Weite im Torfvenn Gahlen

Nirgendwo auf dem Gemeindegebiet ist der Himmel so weit und offen wie über dem Gahlener Torfvenn. Diese Kulturlandschaft wird von ein paar hingestreuten Häusern im Ortsteil Besten eingerahmt.

Die wenigen Bauern- und Wohnhäuser haben einen weiten Blick über die saftigen Wiesen und über die wenigen Schotterwege, die das Venn durchkreuzen. Am ehesten trifft man hier noch auf ein Sprung Rehe als eine Horde Radfahrer. Sie haben fast immer die Landschaft ganz für sich. Das Heidemoor hat heute nicht mehr den großen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten, den man hier früher finden konnte. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet trockengelegt. Viele Pflanzenarten vertrugen die Veränderung nicht. In den vielen Gräben entdecken Kenner aber einen sehr großen Artenreichtum. Wer sich für eine Weile ruhig niederlässt, wird auch Wiesenbrüter entdecken, Vogelarten, die eine offene Landschaft für den Nestbau suchen. Einige Wege kennzeichnen die noch bestehenden Torfschichten, die nicht abgestochen wurden, als im Rehrbacher Torfvenn noch Torf gewonnen wurde. Im Rahmen des Feuchtwiesenschutzprogramms wurde das Torfvenn 1991 zum Naturschutzgebiet. Das etwa 260 Hektar große Areal reicht bis auf Bottrop-Kirchhellener Gebiet.

Viel Leben im Wasser im Lichtenhagen

Hier lag der Ton fasst zum Greifen nah. Wie die Steinkohle an der Ruhr konnte der Ton hier beinahe an der Oberfläche abgegraben werden und es entstanden Tongruben, die schon vor Jahrzehnten zu Biotopen wurden und vielen Tier- und Pflanzenarten heute einen Rückzugsort bieten.

Der dichte Grund der Gruben staute das Wasser auf. So finden sich hier, am Rand des Dämmerwaldes, stille Teiche, Feuchtwiesen, Heideflächen und Bruchwälder – eine Vielfalt für das Auge von Spaziergängern, Vogel- und Pflanzenkennern. Und eine Vielfalt für das Ohr, denn im Lichtenhagen sind viele Vogellieder und Rufe zu hören, auf die man in Gärten und auf Wiesen vergeblich lauscht. Lauschen Sie dem Wind, der durch Rohrkolben und Schilf streicht, dem Glucksen im Wasser, wenn Amphibien die Wasseroberfläche durchbrechen. Und wer besonders still abwartet, sieht vielleicht ein Exemplar der vielfach vertretenen Reptilien. Moorfrösche, Feuersalamander, Schlingnattern und Kreuzottern sind hier zu beobachten, geduldige Wildtierfotografen haben schon Eisvögel vor das Teleobjektiv bekommen.

Ein Teil der über 100 Hektar im Lichtenhagen ist europäisches Naturschutzgebiet im Netz der Natura 2000.

Verzaubernde Urwüchsigkeit in der Wacholderheide Loosenberge

Mächtige Eichen überragen den Rundweg durch das Naturschutzgebiet Loosenberge und alte Wacholderbestände erinnern an eine Zeit, als hier Schafe geweidet haben und die Landschaft licht und weitgehend frei von Bäumen hielten. Huteeichen, mächtige Solitarbäume sind echte Hingucker und haben der Beweidung getrotzt.

Das umzäunte Naturschutzgebiet Loosenberge im Ortsteil Damm liegt zwischen der Bundesstraße 58 und den Lippeauen. Wer durch das Holztor eintritt, ist mit einem Schlag in einer anderen Welt. Der weiche, nachgiebige Heideboden dämpft den Schritt, hohe Gräser runden alle Konturen in Bodennähe ab, als würde eine Schicht Nebel über der Grasnarbe liegen. Da heraus erheben sich mächtige Wacholderbüsche in Baumhöhe. Ihr Vorteil: Sie sind ungenießbar für Weidevieh. Immer wieder stehen auch hohe Kiefern und Eichen dazwischen. Da sie nicht mit anderen Bäumen um das Licht konkurrieren mussten, wachsen schon in Bodennähe mächtige Äste aus dem Stamm, die teilweise sogar auf dem Boden aufliegen. Sie sind beliebte Fotoobjekte und laden zum Träumen ein. Wo, wenn nicht hier, hausen vermutlich Zwerge zwischen den Wurzeln und sind Naturgeister in der Dämmerung unterwegs. Früher waren Heiden wie die Dammer Wacholderheide üblich. Heute sind sie durch Aufforstung kaum noch zu finden. Die sandige Dünenlandschaft, die an der Grenze zu Hünxe liegt, ist ein selten gewordenes Relikt und ein lohnenswertes Ziel für einen Ausflug.

Wasserlandschaften – Die Lebensadern Lippe und Kanal

Das Wasser gehört in diese Landschaft, genau wie der lichte Buchenwald und die Kuhweide, wie das Getreidefeld und der Kaninchenbau. Die Lippe ist das wichtigste Gewässer, das die saftigen Auenwiesen versorgt und die mächtigen Weiden an ihren Ufern nährt.

Aufmerksame Spaziergänger finden hier das selten gewordene Zittergras, Bergmolche und auch mal eine Knoblauchkröte. Das allein deutet auf die artenerhaltende Aufgabe dieses Schutzgebietes hin. Die Lippe ist in diesem Abschnitt eine wachsende und nährende Arche Noah, denn hier gedeihen selten gewordene Spezies. Die Lippe ist Kinderstube für Amphibien und Reptilien, Vögel und Insekten; sie ist mit ihren Wiesen zu beiden Seiten Wanderweg für viele Arten; und sie ist Lebensachse von ihrer Quelle bis zur Mündung, also auf 220 Kilometern. Die Geschichte der Auenlandschaft beginnt vor Tausenden Jahren in der letzten Eiszeit, als große Wassermassen das kaum merkliche Lippetal ausspülten und ein weites Bett zurückließen. Diese Aue nutzt auch der Lippeseitenkanal, der heute Wesel-Datteln-Kanal genannt wird.

Während im künstlichen Gewässer schwere Frachter fahren, unterbrechen auf der Lippe hin und wieder Kajak-Fahrer oder eine fröhliche Schlauchboot-Gesellschaft den Frieden. Wer die Lippe einmal auf Augenhöhe, also im Kanu, Kajak oder Schlauchboot befahren hat, weiß um ihre Wasserkraft und ihre lebensspendende Aufgabe für Pflanzen und Tiere. Ein schützenswerter und doch zugleich auch einladender Lebensraum. Hier vertragen sich sanfter Tourismus und Umweltschutz.

Tierische Refugien: Feuchtbiotope, Teiche und Lehmgruben

Man kann sie weithin durch die Bäume schimmern sehen und man kann sie weithin hören, die Schermbecker Mühlenteiche. Grünes Wasser mit einer Seerosenschicht bewachsen und mit Entengeschnatter garniert. In Schermbeck sind die Teiche Orientierungspunkt und immer wieder Grund für tiefe Seufzer nostalgischer Natur: Weißt du noch, als wir auf dem Ententeich Schlittschuh gelaufen sind?

Wer hier aufgewachsen ist, kann sich an das winterliche Vergnügen sehr gut erinnern. Heute ist kaum jemals eine Eisschicht auf dem Wasser, und wenn, dann hält sie gerade die paar Entenpaare, die gemächlich darüber watscheln. In allen anderen Jahreszeiten reiben sich Besucher schon mal ungläubig die Augen. Ja, das sind tatsächlich Schildkröten, die da auf Holzstücken mitten im Teich dösen. Auf anderen Gewässern finden sich weitere seltene Bewohner: Eisvögel, Schilfrohrsänger, Wildgänse, die im Lichtenhagen eine ungestörte Pause einlegen. Das Badevergnügen ist hier den Tieren vorbehalten, da in nahezu allen Gewässern Badeverbot herrscht. Lediglich in der Lippe nehmen diejenigen gelegentlich ein Bad, die im Kanu das Gleichgewicht verlieren oder ein Wehr unterschätzen. Und auch im Kanal sind in den heißen Sommern der Vergangenheit Abkühlung Suchende gesehen worden. Das Schwimmen ist auf Schifffahrtsstraßen grundsätzlich nicht erlaubt, wird aber toleriert. Im Bereich von Schleusen und Brücken ist es verboten. Dieser Warnung zum Trotz werden Brücken von Jugendlichen als Sprungtürme genutzt. Schon beim Zusehen erzeugt das eine Gänsehaut und belegt: Am Wasser ist immer was los. Auch für Angler wird hier die eher gleichförmige Betätigung ein wenig abwechslungsreicher. Zumindest für den Wesel-Datteln-Kanal trifft das auf jeden Fall zu.

Gemeinde Schermbeck in den sozialen Medien