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Altschermbeck

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Mit ihrem Standort zwischen der alten und der neuen Hauptstraße die in den Schermbecker Ortskern führen nimmt die Anlage eine prominente Position im Stadtbild ein.  Sie öffnet sich segmentartig in Richtung des Zentrums der Kleinstadt und bezieht sich somit nicht nur auf die St. Ludgerus Kirche, sondern auch auf die Grenze zwischen Altschermbeck und Schermbeck. An diesem Platz wurde bereits am 27. Oktober 1929 das erste Kriegerdenkmal eingeweiht, allerdings nicht in seiner heutigen Erscheinungsform. Ursprünglich war die Stätte zu beiden Seiten umgeben von einer Ligusterhecke. In Richtung der Straße wurde sie durch eine Brüstung, aufgebaut aus Bruchsteinen abgeschlossen. In der Mitte war der Platz symmetrisch durch einen Steinweg geteilt und mit Rasen und einigen kleineren Beeten bestückt. Das Denkmal selbst lag im Hintergrund, eingefasst von ein paar Trauerweiden sowie zwei Reihen Lebensbäumen. Ursprünglich hatte es die Ausmaße 5 x 5 m. Aufgebaut war es aus Klinkersteinen, zwischen denen Sandsteine, sowie Platten mit den Namen der Soldaten der Gemeinde in Goldschrift und symmetrischer Anordnung angebracht waren. Den Mittelpunkt des Denkmals bildete die Figur des hl. Georg auf altarartigem Unterbau, überragt von einem Sandsteinblock mit dem Eisernen Kreuz und den Jahreszahlen 1914-1918. 

Durch Erosion und die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs wurde die Altschermbecker Stätte stark zerstört, sodass eine Neuschöpfung beschlossen wurde. Durch den Entwurf des Architekten Ludwig Klein wurden damit 1953 Teile des ersten Bauwerks in ihre derzeitige Form überführt. Wie im Ursprung angedacht, handelt es sich um eine symmetrische Anlage, die die Form des Vorplatzes aufgreift und bis zum im Halbrund angeordneten Monument im Hintergrund weiterführt. Heute gelangt man jedoch vom Niveau der Straße aus über geschleppte Stufenpaare im ansteigenden Rhythmus, beidseitig begleitet von mit Natursandstein eingefassten Terrassen, auf die Anhöhe, auf der sich das eigentliche Denkmal befindet.

Durch diesen Zugang wird das Kriegermal symbolisch aufgeladen: Es ist im doppelten Wortsinn erhaben und somit in der Intention als weihevoll zu beschreiben. Auf der vorletzten Ebene laden zwei Bänke aus Stein mit jeweils zwei hockenden Löwinnen zum Verweilen ein. Die Bestien haben zwar Krallen, sind sich jedoch lächelnd zugewandt und machen den Eindruck von Schoßkätzchen die gestreichelt werden wollen. Der Löwe ist ein uraltes Sinnbild für Stärke und Mut. Er tritt hier nicht nur in seiner häufigen Wächterrolle am Eingang zum Denkmal selbst auf, sondern in der Verwendung als Löwin steht er metaphorisch für die vorrangig weiblichen Hinterbliebenen, die dort ruhend verweilend Trost finden sollten. Darüber hinaus könnten sie als Junglöwen gedeutet werden, welche seit der Spätantike als ein Symbol für neues Leben und die Auferstehung gelesen wurden. Schlussendlich wird man empfangen von dem in Flügeln auslaufenden Halbrund des Bauwerks. Im Zentrum in einer Nische aus zwei Pilastern eingefasst steht die historische Statue des heiligen Georgs, wie ursprünglich, auf einem Hausteinsockel. Bekrönt wird das Ganze von einem mit rustiziertem Ruhrsandstein abgeschlossenen Rundbogen sowie einem gusseisernen Kreuz und der Inschrift 1914-18 und 1939-45. Die Figur des Ritterheiligen blickt in Richtung des Ortszentrums. Zu seinen Füßen findet sich der von Felsbrocken umgebende, bezwungene Drache. Bemerkenswert ist, dass sein Schwert bereits in eine Decke eingewickelt wurde – die Waffen ruhen wohl nach siegreichem Kampf. Der Sockel ist bestück mit einer Tafel: „Den treuen Söhnen zum Gedenken“. Darunter eine Weitere mit: „Die dankbare Heimat Altschermbeck.“ Die Wangen werden ergänzt von jeweils fünf weiteren columbarium-artig aufgereihten Tafeln, die in die weiß rohverputzte Wand eingelassen wurden. Die Platten rechts und links vom Standbild deuten durch ihre abweichenden Maße, den anderen Schriftsatz und ihren Zustand darauf hin, dass sie aus dem ersten Kriegerdenkmal wiederverwendet worden sind. Von links nach rechts werden die Gefallenen des 2. Weltkriegs und des 1. Weltkriegs erwähnt. Dann werden die Vermissten und an den Kriegsfolgen sowie von Kriegseinwirkungen Verstorbene benannt. 

Die Bepflanzung auf der Denkmal-Ebene mit rechts und links jeweils einer Linde und im Hintergrund als Abschluss mit Eiben- und Birkenbäumen geht wohl auf die Neuschöpfung von 1953 zurück.

Der Rat der Gemeinde Schermbeck hat 2022 beschlossen, dass diese Wegmarke (Bereich) als Auftaktprojekt für die Städtebauförderung 2023-2030 beantragt wird. Damit hat der Rat den Antrag und die Planungen der Kiliangilde Altschermbeck angenommen. Falls eine Förderung erfolgt, soll dieses Vorhaben 2023/24 umgesetzt werden. 

Sehenswürdigkeiten Details
Art der Sehenswürdigkeit Denkmal
Anschrift
Freudenbergstraße
46514 Schermbeck

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