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Schermbeck Löwe

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1927 wurde von der Gemeinde Schermbeck mit der Suche nach einem Architekten begonnen, der die Errichtung eines Kriegerdenkmals für die Gefallenen des ersten Weltkrieges betreuen sollte. Nach einem langwierigen Ausschreibungs-Prozess, erfolgte erst im Winter 1933 die Baugenehmigung und darauf auch der Baubeginn. Am 04.11.1934 wurde das Denkmal eingeweiht. Ausführender Architekt war Herr Baumann (B.D.A.) aus Moers. Selbiger wurde bereits mit der Errichtung des Brichter Denkmals betraut. Den eingereichten historischen Entwurfsskizzen ist der ursprüngliche Aufstellungsort zu entnehmen. Am Platz des heutigen Mühlen-Brunnens, befand sich die erste Errichtungsstätte des Monuments. Geplant war ein auf einem zweistufigen Postament ruhender Löwe. Als Material diente „bester“ Hochwesterwälder Trachit. Hinter diesem, konstruierte Baumann, eine umfriedete Terrasse mit Hanglage, die den Blick auf den Mühlenbach ermöglichte. Gleichzeitig konnte sie von der gegenüberliegenden Seite als massive Bastion gedeutet werden. Die ganze Anlage hatte damit nicht nur eine Schauseite die sich am Dorfzentrum orientierte, sondern war ebenfalls von der Wasserseite aus repräsentativ geplant. Dies schlägt sich auch in den Gravuren an allen vier Seiten des Löwen-Denkmals nieder. An der dem Rathausplatz abgewandten Seite befindet sich die kaum noch leserlichen Darstellungen eines Hakenkreuzes und dem Datum der Erbauung. Die beschriebene Umfassungsmauer ist nie zur Ausführung gelangt. Interessant ist, dass Baumann in seinen Skizzen bereits die Vegetation mit einbezogen hatte. Am 10. November 1933 beschrieb der Architekt seinen Entwurf und die symbolische Bedeutung dessen wie folgt: „Dem Ehrenmal liegt die Idee eines bis zum letzten ruhmreich und kraftvoll kämpfenden Volkes zugrunde, welches bis zum letzten Atemzuge seine Ehre verteidigt. Der dieses im Symbol darstellende, im Sterben sich noch aufbäumende Löwe, ein Sinnbild der Macht, Kraft und königlichen Größe und Würde, hält mit seinen Pranken die Flagge, das äußere Zeichen der Ehre, gedeckt, um sie noch im Tode zu schützen.[...] Der Vorplatz bleibt eine einfache Rasenfläche mit seitlicher Anpflanzung. Die alten Bäume sollen erhalten bleiben. Ebenso ist auf die Tränke an der Weselerstraße betracht zu nehmen.“ An den ausführenden Arbeiten waren Bildhauer Schaber aus Neuwied, sowie der Schermbecker Bauunternehmer Stricker beteiligt. In den folgenden Jahren wurde der Raum um das Denkmal unter anderem als Aufmarschplatz genutzt.  Bereits die Einweihungs-Zeremonie (siehe Foto und Urkunde 27.09.1934 Denkmalausschuss) glich einem propagandistischen Schauspiel in Anwesenheit der Gauleitung Essen. Es wurden vier graue Uniformen, einschließlich Lederzeug und Stahlhelmen bei der Kostümverleihanstalt Josef Bleeker in Münster ausgeliehen (siehe Brief vom 11. Oktober 1934) um die Gefallenen des 1. Weltkrieges, lebensecht erstehen zu lassen. Außerdem hielt Bleeker in seinem Antwortschreiben an das Bürgermeister-Amt der Gemeinde Schermbeck folgendes fest: „Ich legte der Sendung nicht bengalisches Licht sondern das heute stets bevorzugte und billigere Flammenbeckenfeuer bei.“ Bleeker spricht damit die bewusste antikisierende Lichtregie der NS-Propaganda an. 1949 wurde der „Löwe“ von Baumeister Stricker an einen Standort auf der anderen Seite versetzt. Später gelangte es an seinen heutigen Standort. Ein Hain aus Rhododendren wurde angepflanzt. In den folgenden Jahren fanden verschiedene Restaurierungen statt. Bei einer Sanierungsmaßnahme wurde auch an diesem Denkmal eine Zeitkapsel mit Erbauungsurkunde gefunden

Die letzte erfolgte im Jahr 2020 in welcher die Bepflanzung entfernt und der Löwe sichtbarer gemacht wurde. Diese Sanierung nebst Beleuchtung wurde durch Mittel der Städtebauförderung NRW (Verfügungsfonds) ermöglicht.

Sehenswürdigkeiten Details
Art der Sehenswürdigkeit Denkmal
Anschrift
Weseler Straße 2
46514 Schermbeck

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